Entwarnung für Verbraucher bei Gammelkäse

Der Fall liegt laut italienischen und deutschen Behörden zwei Jahre zurück. Betrieb im Allgäu vorsorglich geschlossen

ROM/MÜNCHEN dpa/afp ■ Entwarnung für Verbraucher im italienischen Gammelkäse-Skandal: Die deutschen und italienischen Behörden gehen nun davon aus, dass es sich um einen zwei Jahre alten Fall handelt. In Rom erklärte am Samstag das Gesundheitsministerium, die Ermittlungen seien bereits 2006 eingeleitet worden, nachdem die Polizei in Norditalien einen mit völlig verfaultem Käse beladenen Transporter angehalten hatte. Die für Lebensmittelsicherheit zuständige Staatssekretärin Francesca Martini hatte mitgeteilt, der hauptverdächtige Betrieb sei im Juni 2007 von den regionalen Gesundheitsbehörden geschlossen worden.

Auch das bayerische Verbraucherschutzministerium teilte mit, dass sich der Skandal möglicherweise auf zwei Jahre zurückliegende Untersuchungen der Behörden bezieht. Dies gehe aus Informationen hervor, die über das europäische Schnellwarnsystem eingegangen seien. Demnach sei im März 2006 bei Untersuchungen in Cremona in der Lombardei die Wiederverarbeitung von vergammeltem Käse aufgefallen. Die Produktion sei damals gestoppt und die Ware entsorgt worden. Die entnommenen Proben aus jenem Betrieb im Allgäu, der mit dem Skandal in Verbindung stehen soll, wurden in der Nacht zum Samstag in ein Labor gebracht. Das Ergebnis der Untersuchungen werde Mitte nächster Woche erwartet. Der Betrieb sei am Freitag geprüft und vorsorglich geschlossen worden, hieß es von Polizei und Staatsanwaltschaft.

La Repubblica hatte den Fall am Freitag ins Rollen gebracht. Sie berichtete, dass eine kriminelle Bande vergammelten Käse in Italien und Deutschland so aufbereitet habe, dass er als Frischeprodukt in Supermärkten angeboten wurde.