… das Rote Kreuz?
: Konsumenten anzapfen

Frustkäufe und hemmungslose Shoppingtouren – unserer blinden Konsumwut gibt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) jetzt endlich Sinn. In sieben großen Einkaufszentren werden bis Ende August Blutspendestationen aufgestellt. Unter dem Motto „Shoppen, spenden, Leben retten“ sollen wir Konsummonster das Überflüssige mit dem absolut Notwendigen verbinden.

Anlass für diese Blut-Shopping-Aktion ist ein Engpass bei den Blutkonserven. Vor allem die seltenen rhesusnegativen Blutgruppen werden knapp. Noch ist die Situation zwar nicht kritisch, aber gerade in den Sommermonaten spenden weniger Menschen Blut als sonst. Bereits Anfang Juni hat das Rote Kreuz in Berlin, Brandenburg und Sachsen einen Rückgang an Spenden verzeichnet. „Aufgrund der anhaltenden Hitze sind bis zu 20 Prozent weniger Spender gekommen“, sagte die ärztliche Direktorin des DRK-Blutspendedienstes Ost, Elke Grünelt. Ein anderer Grund für die niedrige Spendenbereitschaft könnte auch noch ein Gegenstand mit fünf Buchstaben sein: die Nadel. Unangenehm ist zudem der Gedanke an Ansteckungsgefahren. Den wischt Grünelt aber vom Tisch: „Entgegen allen Voruteilen ist Blutspenden absolut ungefährlich.“ Für jeden Spender werde ein neues Blutentnahme-Set verwendet, eine Infektionsgefahr sei damit ausgeschlossen.

Offensichtlich steht einer Blutspende also wirklich nichts im Wege. Und zugegeben: Wenn wir schon so viel Geld im Einkaufszentrum gelassen haben, kann der halbe Liter Blut auch noch dort bleiben. AE
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