Medienticker

Dietmar Wolff (45), Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), bezeichnete die Pläne der Deutschen Post, eine Gratiszeitung zu den Themen Internet und Telekommunikation herauszugeben, als „geradezu grotesk“. Waren es zunächst die Zeitschriftenverlage, die am lautesten protestiert hatten, fordern nun die Zeitungsverleger ein Eingreifen der Politik. Die Bundesregierung sei gefordert, dass der „ordnungspolitische Sündenfall“ einer Post-Zeitung nicht Wirklichkeit werde, sagte Wolff auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes. „Es wäre ein Skandal, wenn ein ehemaliges Staatsunternehmen, bei dem der Staat auch heute noch der größte Aktionär ist, versuchen würde, die etablierten Zeitungen im Leser- und Werbemarkt anzugreifen.“ Die Post befindet sich indirekt zu 30 Prozent in Staatsbesitz. Der Streit der Post mit den Zeitschriftenverlegern ist dagegen seit Mai offiziell beigelegt. (taz, epd)

Marcus Brauchli (46), ehemaliger Chefredakteur des Wall Street Journal, das er nach Streitigkeiten mit dem neuen Eigner Rupert Murdoch verlassen hatte, wird Chefredakteur der Washington Post. (taz)

Carel Halff (56), Geschäftsführer des Weltbild-Verlags, stellt sein Unternehmen vor grundlegende Veränderungen – auch ein Verkauf sei nicht ausgeschlossen. „Die Gesellschafter haben einen Prüfungsauftrag erteilt, alle Optionen zu einer Erweiterung oder Umstrukturierung professionell zu prüfen“, sagte er gestern. Gesellschafter sind die 14 deutschen Bistümer und die Soldatenseelsorge. „Ein Ausstieg der katholischen Kirche aus dem Konzern ist denkbar“, sagte Klaus Donaubauer, Aufsichtsratsvorsitzender des Verlags. Als mögliche Interessenten kämen, so Halff, etwa Bertelsmann, Holtzbrinck oder Thalia in Frage, dies sei aber reine Spekulation. (taz, dpa)