Hysterische Medien

betr.: „Wen der Herrgott ruft. Heute berät der Bundesrat über ein Gesetz, das die Förderung des Freitods bestrafen soll“, taz vom 4. 7. 08

Endlich setzt sich mal ein kundiger Journalist von der Hysterie der allermeisten Medien zum Thema Sterbehilfe/begleiteter Suizid ab – vielen Dank an Christian Rath!

Er beschreibt differenziert die momentane Rechtslage, die erst solche Auswüchse wie die Selbsttötungsmaschine von Roger Kusch provoziert. Und er wehrt sich zu Recht gegen die politische Instrumentalisierung von Bettina S., die selbstbewusst und klar ihren Freitod gewählt hat und die trotz gegenteiliger Informationen von den meisten Medien als hilfloses Opfer missbraucht wird. Vor allem aber hält Rath den Politikern den Spiegel vor, die die momentane Hysterie dafür missbrauchen wollen, endlich auch die ihnen verhasste, bisher straflose Beihilfe zum Suizid zu kriminalisieren. Damit hätten es schwerstkranke Menschen in Deutschland noch schwerer, ihrem Leiden selbstbestimmt ein Ende zu setzen.

JUTTA REDMANN, Bonn

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