Ölpreis könnte sinken

Die Förderländer und die wichtigsten Verbraucher erwarten 2009 eine entschärfte Lage auf den Märkten

LONDON/WIEN rtr ■ Sowohl die wichtigsten Ölverbraucherländer als auch das Produzentenkartell Opec sehen gute Chancen auf ein Ende der Preissteigerungen beim Öl. Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostizierte am Donnerstag, die gespannte Lage werde sich 2009 etwas entschärfen. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) erklärte in ihrem Jahresbericht, die Nachfrage nach Opec-Öl könnte bis 2012 unter das derzeitige Produktionsniveau ihrer Mitglieder zurückfallen.

Nach Einschätzung der IEA – eine Interessenvertretung von 27 Industrienationen – wird der weltweite Ölverbrauch in diesem wie im kommenden Jahr um jeweils rund 1 Prozent zunehmen. Der Nachfrageanstieg werde sich jedoch bereits 2009 wohl etwas verlangsamen. Da gleichzeitig die Produktion besonders in Förderländern außerhalb der Opec zunehme, nehme damit die weltweite Abhängigkeit von Opec-Öl ab. Die IEA warnte jedoch, die ungewisse US-Konjunktur mache Vorhersagen über den künftigen Ölverbrauch schwer.

Die Ölnachfrage dürfte im kommenden Jahr um 860.000 auf 87,7 Millionen Barrel pro Tag zulegen, heißt es im IEA-Monatsbericht. In diesem Jahr werde sich die Nachfrage noch um 890.000 Barrel pro Tag erhöhen – deutlicher als bislang angenommen. Dabei werde die starke Nachfrage aus Schwellenländern den sinkenden Verbrauch vieler Industrieländer mehr als ausgleichen.

Die Opec sprach ebenfalls von großer Unsicherheit über den künftigen Ölverbrauch. Die Anstrengungen in den USA und Europa zur Senkung des Verbrauchs und die Förderung alternativer Energien könnten die Nachfrage schmälern.