PRIVATSCHULEN
: Teure Blumen

Die Phorms AG kommt sympathisch daher. Unter besten Bedingungen, zu 20zigt in der Klasse, sollen die Kinder schon früh Englisch und Deutsch lernen, haben je einen Lehrer und Erzieher – traumhafte Bedingungen. Das „Schul-Franchise-System“ hat das Handelsblatt 2007 als vorbildliche Gründeridee gefeiert. Phorms verdient nur an den Dienstleistungen für die Schulen. Die wiederum werden von gemeinnützigen Tochterfirmen betrieben, die Anspruch auf staatliche Förderung haben.

KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER

Vielfalt in der Bildungslandschaft ist gut. Warum lassen wir nicht viele bunte Privatschulblumen blühen? Vielleicht, weil Schule aus gutem Grund nicht wie Wirtschaft betrieben werden sollte. Die Phorms-Gebührentabelle ist eine Ausladung für Menschen mit wenig Geld. Mit 200 oder 230 Euro anzufangen, ist lebensfremd. Wer Kinder und 20.000 Euro im Jahr hat, braucht das Geld für die Grundbedürfnisse. Da hilft auch das eine oder andere Stipendium nichts.

Hinzu kommt, dass die Kinder ein Aufnahmeverfahren durchmachen müssen und nur genommen werden, wenn sie sprachlich gut entwickelt sind. Es ist eine Einladung für die Fitten im Bildungssystem, sich abzusetzen. Die fehlen dann an den staatlichen Schulen, um dort für eine gute Mischung zu sorgen.