STUDIE DER WOCHE: „REIFEN STATT ALTERN“

Jetzt ist es raus: Altern gilt als Makel, Jugendlichkeit ist erstrebenswert. Zu diesem Ergebnis – und auch zugegeben etwas interessanteren Thesen – kommt eine Studie des Mannheimer Marktforschungsinstituts Séissmo mit dem Titel „Reifen statt Altern“. Ziel war es, das Phänomen des alternden Mannes zu untersuchen und damit eine Zielgruppe zu durchleuchten, die den Marketingstrategen wohl noch etwas zu diffus erscheint. In Sachen Kosmetik zum Beispiel hat Mann immer noch nicht aufgeholt, denn der Studie nach sind äußerliche Alterserscheinungen wie Falten nicht sein Problem: Anders als Frauen versucht er dem Unvermeidlichen etwas Positives abzugewinnen. Der alternde Mann präsentiert sich als Meister der Idealisierung, was auch der Untertitel der Studie „Selbstlüge der männlichen Alterung: Von der Überholspur zum Standstreifen“ unverblümt verrät. Seine Strategien pendeln zwischen Verdrängung und Kompensation – zum Beispiel mit Hilfe von Sportwagen, Zigarren und teuren Weinen. Das mit der Produktpalette wäre also geklärt. SIG