Schlag gegen internationale Schleuser-Bande

Einem aus dem Iran stammenden Ehepaar wird vorgeworfen, Flüchtlinge nach Deutschland geschleust zu haben

Die Bundespolizei hat in Hamburg zwei Mitglieder einer international agierenden Schleuser und Passfälscher-Bande gefasst. Die Ermittler durchsuchten am Montagabend zeitgleich drei Wohnungen und verhafteten einen 43-Jährigen und seine 39 Jahre alte Frau. Dem Ehepaar wird vorgeworfen, illegal Flüchtlinge aus dem Iran nach Deutschland geschleust zu haben. Dafür sollen sie für jeden Flüchtling jeweils bis zu 10.000 Euro erhalten haben.

Bei den Durchsuchungen seien unter anderem gefälschte Pässe und eine vierstellige Summe Bargeld entdeckt worden, sagte Rüdiger Carstens von der Bundespolizeiinspektion Hamburg am Dienstag. Zudem sei ein mutmaßlicher Auftraggeber des Paares vorläufig festgenommen worden. Er hatte die beiden Verhafteten gebeten, seine 23 Jahre alte Frau aus dem Iran nach Deutschland zu bringen. Als sie am Montagabend am Hamburger Flughafen eintraf, wartete jedoch schon die Bundespolizei auf die Frau.

Das aus dem Iran stammende Schleuser-Ehepaar wird zudem verdächtigt, sich mehrere Jahre lang Sozialleistungen erschlichen zu haben. Dass die beiden vermutlich keinen Anspruch auf Hartz IV hatten, zeigten schon die Reisekosten, sagte Bundespolizeisprecher Carstens. Allein für Flüge und Urlaube seien zuletzt mindestens 35.000 Euro ausgegeben worden. DPA