SAGA / GWG-Chef kritisiert Energieversorger

Städtischer Wohnungskonzern Saga / GWG bekennt sich zur sozialen Verantwortung in schwierigen Stadtteilen. Mieten sind unterdurchschnittlich gestiegen, aber die Energiekonzerne treiben die Nebenkosten weiter hoch

Die Preispolitik der großen Energiekonzerne hat der Chef der Saga / GWG, Lutz Basse, kritisiert. Die städtische Wohnungsbaugenossenschaft habe in den vergangenen 15 Jahren den Energieverbrauch für die rund 133.000 konzerneigenen Wohnungen in Hamburg um 38 Prozent gesenkt, sagte er am Mittwoch bei der Präsentation der Unternehmensbilanz. Gleichwohl müssten sich die Mieter auf höhere Nebenkosten einstellen, sagte er mit Blick auf die Energiekonzerne.

Nach Unternehmensangaben setzte der Konzern im vergangenen Jahr rund 815 Millionen Euro um. Die jährlichen Investitionen in Bestand und Neubau bezifferte Basse auf 200 bis 300 Millionen Euro. „Wir haben in den letzten zehn Jahren drei Milliarden Euro in Hamburg investiert. Nach unseren Planungen werden wir noch einmal rund 2,5 Milliarden in den nächsten Jahren investieren.“ Basse betonte jedoch, das meiste Geld gehe in den Bestand, da Grundstücke für Neubauten kaum zu bekommen seien.

Basse versicherte, der Konzern werde sich weiterhin in sozial schwierigen Stadtteilen engagieren. „Für uns ist der soziale Ausgleich in den Stadtquartieren eine ökonomische Voraussetzung für geschäftlichen Erfolg.“ Von einem Wohnungsnotstand in Hamburg wollte er nicht sprechen: „Hier können auch Polizisten und Krankenschwestern noch Wohnungen in angemessenem Umfang mieten. Das lässt die Stadt zu.“ Das sei sowohl vom Mietniveau als auch von den Beständen her möglich.

Basses Stellvertreter Willi Hoppenstedt sagte, die Mieten in den konzerneigenen Wohnungen seien im vergangenen Jahr weniger stark als im Hamburger Durchschnitt um etwa 1,6 Prozent gestiegen. Die Durchschnittsmiete im Unternehmen betrage 5,09 Euro pro Quadratmeter kalt. „90 Prozent unserer Wohnungen sind preiswerter als 6,40 netto kalt.“ DPA / TAZ