Krankenhaus-Aktionsbündnis
: Ein Schritt in die richtige Richtung

Eine Klinik ist kein normaler Betrieb. Zwar gibt es auch „Krankenhaus-Unternehmer“, die mit medizinischer Versorgung Geld verdienen. Und es gibt, natürlich, Ärzte und Pflegepersonal, die von ihrer Arbeit leben müssen. Aber es gibt eben auch die Patienten, die bei Unfall oder Erkrankung auf ordentliche Versorgung angewiesen sind.

KOMMENTAR VON KAI VON APPEN

In den vergangenen Jahren hatten jedoch die verschiedenen Akteure der medizinischen Versorgung – besonders was die Kliniken angeht – nicht viel gemein. Einig waren sich im Prinzip zwar alle: Schuld an der Finanzmisere der Kliniken war stets die Bundesregierung, ganz gleich welcher Couleur, und ihre Gesundheitsdeformen.

Das war es dann aber auch mit dem Konsens: Wenn’s ans Eingemachte ging, kochte ein Jeder sein eigenes Süppchen: Die Kliniken wollten keine höheren Gehälter, da diese nicht finanzierbar schienen. Setzten die Gewerkschaften doch höhere Bezahlung durch, wurde einfach das Personal abgebaut. Und zuletzt stritten nicht einmal mehr die Ärzte und das Pflegepersonal gemeinsam, sondern jeder für sich – oder sogar gegeneinander.

Wenn sich jetzt die Verbände und Gewerkschaften des Gesundheitswesens zu einer „Einheitsfront“ zusammentun, um den Politikern in Bund und Ländern den Kampf auf der Straße anzusagen, ist das nicht nur ein Fortschritt, sondern auch ein Schritt in die richtige Richtung – für die Kliniken, für die Ärzte und das Pflegepersonal.

Und nicht zuletzt auch für die Patienten.