Haftforderung für Stoß vor S-Bahn

Im Prozess vor dem Landgericht gegen eine 20-jährige „S-Bahn-Schubserin“ hat der Staatsanwalt am Freitag vier Jahre Jugendstrafe wegen Mordversuchs aus Ausländerhass gefordert. Die Angeklagte habe den 19-jährigen Angolaner vor den S-Bahn-Zug gestoßen, nur weil er sie wegen ihres lauten Auftretens angeschaut habe. Ihr Verhalten aus nichtigem Anlass stehe auf „sittlich tiefster Stufe“, sagte der Staatsanwalt. Bevor die Frau den Schwarzafrikaner am frühen Morgen des 2. März im S-Bahnhof Frankfurter Allee ins Gleisbett stieß, habe sie den Lehrling als „Nigger“ beschimpft. Der Angolaner wurde von Passanten vor dem einfahrenden Zug gerettet. Die Angeklagte hatte betont, sie sei keine Rassistin und schäme sich. Sie will dem Opfer 1.500 Euro Schmerzensgeld zahlen. Die Berlinerin aus dem Bezirk Neukölln hatte die Nacht mit Freunden in einer Disco gezecht. DPA