… der Funkturm?
: Sendepause

Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten, sich in einer Stadt zu bewegen: horizontal oder vertikal. In Stadtführern schlägt sich das so nieder, dass einerseits eine Stadt- oder Bootsrundfahrt angepriesen wird – andererseits aber die Besteigung von Hügeln, Dächern, Glaskuppeln oder: Türmen. In Berlin bietet der Funkturm nach dem Fernsehturm die besten Aufstiegsmöglichkeiten. Besuchern mit Liebe zu Aussichtsplattformen wird jetzt aber ein Strich durch die Rechnung gemacht: Der Funkturm bleibt ab Sonntag für einen Monat geschlossen. Das teilte die Messe Berlin vergangene Woche mit. Grund sind technische Überprüfungs- und Wartungsarbeiten. Erst zur Internationalen Funkausstellung am 29. August ist der Turm wieder offen.

Kein Paris-Feeling, das der Eiffelturm-ähnliche Stahlbau mitten in Charlottenburg vermittelt, nichts ist mit der „Vier Meter pro Sekunde“-schnellen Liftfahrt zur Aussichtsplattform. Der Blick aus 125 Meter Höhe über das Messegelände, die Avus, das Olympiastadion, den Grunewald und bis zum großen Bruder Fernsehturm bleibt den Touristen dann verwehrt. Etwa 120.000 Besucher pro Jahr fahren das alte Westberliner Aushängeschild hoch.

Ausgerechnet zur besten Reisezeit ist der Aufstieg zum „langen Lulatsch“, wie ihn Berliner manchmal nennen, verboten. Wenn sich damit mal nicht der Funkturm-Eigentümer, die Deutsche Funkturm GmbH, einen dicken Strich durch die eigene Rechnung macht. AE
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