Ökokrach um die Elbe

Naturschutzbund wirft Umweltbehörde vor, sie wolle den Schiffsunfall in der vorigen Woche verharmlosen

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat der Hamburger Umweltbehörde wegen der Schiffshavarie auf der Elbe „Verharmlosung“ vorgeworfen. Es sei weiterhin völlig unklar, welche Schäden der Ölunfall in der vergangenen Woche angerichtet habe, erklärte Nabu-Sprecher Bernd Quellmalz am Dienstag.

„Auch sieben Tage nach dem Auslaufen von 300 Tonnen Dieselkraftstoff ist die Behörde nicht in der Lage, das wirkliche Schädigungspotenzial abzuschätzen“, sagte Quellmalz. Nach Ansicht des Naturschutzbundes befinden sich in der Elbe immer noch sechs Tonnen „eines hochgiftigen Schadstoffmixes“ und nicht wie von der Umweltbehörde behauptet „nur eine Tonne Dieselöl“.

Am Mittwoch vergangener Woche waren bei Hamburg-Altengamme der mit 920 Tonnen Dieselöl beladene Tanker „Undine“ und der Frachter „Aldebaran“ kollidiert. Auf der Elbe bildete sich ein zehn Kilometer langer Ölteppich, der aber schnell verdunstete. Zurück blieb nach Überzeugung des Nabu ein „hoch konzentrierter Verdunstungsrückstand“.

Nach Angaben der Umweltbehörde sei der Treibstoff „zu 98 Prozent verdunstet“. Deshalb geht Behördensprecher Volker Dumann davon aus, dass von 300 ausgelaufenen Tonnen „noch etwa sechs Tonnen in oder an der Elbe“ übrig geblieben waren. Davon wurden mehr als fünf Tonnen Diesel abgefischt, nur „ein geringer Rest“ sei im Fluss verblieben.

Bisher wurden keine toten Fische und nur ein am Öl eingegangener Vogel gefunden. Größere Umweltschäden seien, nicht mehr zu befürchten. SMV