Verbrauch senken

betr.: „Biosprit schützt das Klima kaum“, taz vom 17. 7. 08

Es ist falsch, Biokraftstoffe pauschal an den Pranger zu stellen und für null und nichtig zu erklären. Eine differenzierte Betrachtung ist unbedingt nötig. Es ist klar, dass wir den Verkehrssektor global nicht einfach von Erdöl auf Biokraftstoffe umstellen können. Wir müssen uns wohl oder übel damit abfinden, dass nur Verkehrsvermeidung und -verlagerung die Treibhausgase reduzieren können. Das bedeutet aber auch, dass wir unseren Lebensstil, unser Mobilitätsverhalten, aber auch die wirtschaftlichen Kreisläufe komplett umstellen müssen. Ich stimme OECD-Direktor Stefan Tangermann zu, wenn er sagt, dass an erster Stelle die Senkung des Verbrauchs stehen muss. Doch was machen wir, so lange weder der ÖPNV noch Solar und Wasserstoff oder regionale Wirtschaftskreisläufe uns den Verzicht auf Erdöl ermöglichen?

So lange sollten Biokraftstoffe als Alternative herhalten. Wichtig ist es dabei, zwischen den einzelnen Arten von Biokraftstoffen zu unterscheiden. So reduziert beispielsweise Biodiesel, der aus heimischem Raps unter guter fachlicher Praxis hergestellt wird, die CO2-Emissionen und kann zudem die regionale Wirtschaft stärken. Biokraftstoffe der zweiten Generation, die aus organischen Abfällen hergestellt werden können, sind ebenfalls eine Variante. Leider werden bis zu ihrer Markteinführung wohl einige Jahre ins Land gehen.

SINA PAWLOWSKI, Berlin