KfW hilft wieder IKB

Neue Überbrückungskredite von 1,5 Milliarden Euro

DÜSSELDORF rtr ■ Die Krisenbank IKB muss wegen einer EU-Prüfung länger auf die Mittel aus ihrer dringend benötigten Milliarden-Kapitalerhöhung warten. Die Beihilfe-Entscheidung der EU-Kommission wird erst im September oder spätestens Oktober erwartet, wie das Düsseldorfer Institut in der Nacht zu Dienstag mitteilte. Die Behörde prüft, ob die maßgebliche Beteiligung des staatlichen IKB-Großaktionärs KfW an der Kapitalmaßnahme als verdeckte Subvention zu werten ist. Die IKB hatte ursprünglich gehofft, die Gelder bereits im August zu bekommen.

Die KfW stellt zur Überbrückung 1,5 Milliarden Euro an Krediten zur Verfügung, was dem angepeilten Volumen der Kapitalerhöhung entspricht. Dies sorgte umgehend für Kritik. „Die neue Liquiditätslinie zeigt, die IKB ist für den Steuerzahler ein Fass ohne Boden“, sagte FDP-Finanzexperte Frank Schäffler. Der Bund hat zusammen mit der KfW und anderen Banken insgesamt bereits 8,5 Milliarden Euro an Hilfsgeldern in die IKB gepumpt, um die Bank vor dem Kollaps zu bewahren.

Die IKB hat Ihr Überleben wiederholt an eine zügige Umsetzung der überwiegend von der KfW garantierten Kapitalmaßnahme geknüpft. Sie sieht sich aber trotz der Verzögerung vorerst ausreichend kapitalisiert. „Wir gehen davon aus, dass unsere Eigenkapitalquoten die regulatorischen Vorgaben auch bis zum Erhalt der frischen Mittel erfüllen“, sagte eine Sprecherin. Mindestanforderung ist eine Kernkapitalquote von vier Prozent. Bei der IKB, die nach Fehlspekulationen mit US-Ramschhypotheken mehrmals kurz vor dem Aus stand, lag diese Größe Ende März bei sechs Prozent.

Für Erleichterung beim IKB-Management dürfte gesorgt haben, dass die zehn Anfechtungsklagen gegen die Kapitalerhöhung offenbar vom Tisch sind. Die Bank habe sich mittlerweile mit allen Klägern auf einen Vergleich geeinigt, teilte die IKB mit.