neue pflegegesetze
: Den Blick in die Heime wagen

Es ist zu früh, um ein Urteil darüber zu fällen, was die neuen Heimgesetze im Norden bringen werden. Ein Gesetzentwurf liegt bislang nur in Schleswig-Holstein vor – und auch er wird noch verändert werden.

KOMMENTAR VON FRIEDERIKE GRÄFF

Was sich jedoch bereits jetzt sagen lässt: Über das Gesetzvorhaben wird in der Öffentlichkeit kaum diskutiert, in der Presse wenig berichtet. Und besonders eilig hatten es die meisten Nordländern wohl auch nicht – Baden-Württemberg und Bayern werden ihre Heimgesetze bereits in diesem Jahr verabschieden.

Ein Pluspunkt ist immerhin die Internetplattform, mit der in Niedersachsen nicht nur Verbänden, sondern auch in der Pflege Tätigen die Möglichkeit gegeben wurde, frühzeitig Anregungen einzubringen. Denn genau daran mangelt es: an öffentlichem Interesse an dem, was in den Pflegeheimen Alltag ist. Denn auch die neu einzurichtenden Pflegeberatungsstellen, auf die so viel Hoffnung gesetzt wird, werden nur in dem Grad wirksam, in dem sie von der Öffentlichkeit in Anspruch genommen werden.

Alle Experten sind sich darin einig: Kontrollen, seien sie angemeldet oder unangemeldet, verbessern die Qualität der Heime nur bedingt. Mindestens so wichtig wäre das Interesse der ganzen Gesellschaft – auch, aber nicht nur, was die empörend niedrigen derzeitigen Löhne von Pflegekräften angeht.

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