das wetter: die nachtsau
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Der Albtraum und die Urangst hatten die Faxen dicke. Seit Anbeginn der Zeit quälten sie nachts Mensch und Getier, immer gaben sie ihr Bestes, stets waren sie gewissenhaft und fleißig gewesen, aber war es ihnen jemals gedankt worden? Selbstverständlich nicht! Niemand lobte oder preiste sie, keine Liebe oder Achtung schlug ihnen entgegen, keiner freute sich über sie oder wünschte sie gar herbei. Zornig über so viel Ungerechtigkeit klopften sie bei Rektor Unterbewusstsein an die Zimmertür und sprachen: „Von nun an befinden wir uns im Streik. Wir fordern Liebe und Achtung von Mensch und Getier und mehr Geld von dir.“ Rektor Unterbewusstsein aber war nun niemand, der sich erpressen oder mit Forderungen behelligen ließ. Kurz entschlossen kündigte er den beiden Rebellen und ließ deren Jobs fortan von der Nachtsau erledigen, die schon lange auf eine Beförderung gewartet hatte. Die Nachtsau erschien nun plump grunzend und schnüffelnd in den nächtlichen Einbildungen von Mensch und Getier. Aber irgendwie war es nicht mehr dasselbe …