Heiße Luft heizt Klima an

betr.: „Im Schatten der Solarpanele“

Mut zur Logik, Mut zur Vernunft – nur so lässt sich das Klima retten! Leuchtet uns erst mal allen ein, Logik ist ja schließlich was Gutes, und vernünftig wollen wir auch sein. Aber was uns Herr aus dem Moore mit seinen Schreckenszahlen glauben machen will, sollten wir uns auf der Zunge zergehen lassen: CO2-Reduzierung mit „konventioneller Kraftwerkstechnik“, und das zum Schleuderpreis von 30 Euro pro Tonne! Bleibt nur die Frage: Wie?

Im großtechnischen Bereich gibt es da natürlich theoretisch die Möglichkeit der CO2-Abscheidung. Allein ist diese Technik weit von einer Serienreife entfernt, und die Kosten pro Tonne werden von der Internationalen Energieagentur mit etwa 75 Euro beziffert. Dann vielleicht Umstieg von der Dreckschleuder Kohle auf das saubere Erdgas? Zweifelhaft, zu groß die Gefahr des explodierenden Gaspreises und der Abhängigkeit von halbstaatlichen Energieriesen wie Gazprom. Einzig die Kraftwärmekopplung scheint hier geeignet, um effektiv den CO2-Ausstoß zu verringern. Doch die passt unseren deutschen Versorgern so gar nicht in den Kram – denn sie würde regionalen Produzenten Tür und Tor zum wohlbehüteten Strommarkt öffnen. Herrn aus dem Moores „ökonomische Logik“ ist letztlich nicht viel mehr als heiße Luft. Und die heizt ja bekanntlich das Klima an. FELIX WUNDERLICH, Berlin

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