Versicherte Atomkraft

betr.: „Im Schatten der Solarpaneele“

Wenn denn uneingeschränkt gelten sollte, dass der Markt den Preis regelt, dann müsste das doch auch für die Versicherungsbranche und für die Betreiber von Atomkraftwerken gelten.

Dass dies nicht der Fall ist, verdeutlicht ein Blick zu unseren Nachbarn in der Schweiz. Dort hat der Nationalrat eine Initiative abgelehnt, mit der die Versicherungsdeckung eines Atomkraftwerks auf 500 Milliarden Franken festgelegt werden sollte. Immerhin wurde die zu versichernde Schadensumme von 300 Millionen Franken pro Anlage auf 1,8 Milliarden Franken angehoben. Laut dem Schweizer Bundesamt für Zivilschutz würde ein GAU wie in Tschernobyl über 4.000 Milliarden Franken kosten. Bleibt die Frage, an wem die 3.998 Milliarden Euro hängen bleiben. Kommentar eines FDP-Nationalrats zu dieser Initiative: Die größten möglichen Schäden seien derart gewaltig, dass jede Deckungssumme nur falsch sein könnte.

Diese Weisheit sollte sich jeder für seinen nächsten Termin beim Versicherungsmakler notieren. MICHAEL SCHROPP, Ismaning