die anderen über den obama-effekt in europa
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Die Dernières Nouvelles d’Alsace schreiben: Die Bush-Jahre haben uns blind gemacht. Wir haben den am knappsten gewählten US-Präsidenten mit dem Land verwechselt, das er repräsentiert. Der latente Antiamerikanismus in unserem Land wurde durch das herrschaftliche Verhalten dieser Karikaturfigur noch bestärkt.

The Daily Telegraph in London meint: Die Welt liebt ihn. Unglücklicherweise für Obama hat keiner dieser ausländischem Fans ein Stimmrecht bei der Wahl im November. Allerdings ist Obama nach seinem Streifzug ins Ausland nun weniger verwundbar durch McCains spöttische Vorwürfe, er sei in der Außenpolitik naiv und und unerfahren.

La Stampa in Turin befindet: Wenn Europa jetzt wieder in Massen die amerikanische Fahne beklatscht, dann ist es endlich bereit, den antiamerikanischen Ehrgeiz zu archivieren.

Die Neue Zürcher Zeitung meint: Für das Ausland ist Obama vorläufig ein weitgehend unbeschriebenes Blatt, auf das sich die verschiedensten Hoffnungen und Sehnsüchte projizieren lassen.

Der Kölner Stadt-Anzeiger stellt fest: Dass Obamas politische Botschaften vorderhand einfach, allgemein, ja dürftig sind, tut dem Charisma keinen Abbruch. Was zählt, ist nicht das konkrete Programm, sondern der Zauber des Anfangs, die glaubwürdig verkörperte Christus-Geste.