Castro dämpft Reformeifer

SANTIAGO rtr/dpa ■ Kubas Präsident Raul Castro hat die Erwartungen seiner Landsleute auf weitere zügige Wirtschaftsreformen gedämpft. Zwar werde alles dafür getan werden, die Konsequenzen aus der aktuellen internationalen Finanzmarktkrise einzudämmen, sagte der 77-Jährige am Samstag vor 10.000 Zuhörern anlässlich des 55. Jahrestages des Beginns der Revolution. Die Bürger dürften sich aber nicht daran gewöhnen, nur gute Nachrichten zu erhalten. Schon am 11. Juli hatte Castro gesagt, die Löhne würden wohl angesichts der stockenden Weltwirtschaft nicht mehr so stark steigen wie zuletzt. Zudem müsse Kuba das Alter für den Renteneintritt um fünf Jahre anheben. In seiner Rede hob er unter anderem Fortschritte bei der Infrastruktur, dem Tourismus, der zwischen Januar und Juni dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,8 Prozent gewachsen sei, und der petrochemischen Industrie hervor. Zur Außenpolitik sagte der Bruder Fidel Castros, egal wie die Präsidentenwahlen in den USA ausgingen, Kuba werde seine Verteidigung nicht vernachlässigen. Dies war der einzige direkte Hinweis auf die USA.