Tote bei Kämpfen im Libanon

TRIPOLI rtr ■ Bei zwei Tage langen heftigen Gefechten zwischen verfeindeten Milizen wurden in der nordlibanesischen Stadt Tripoli 9 Menschen getötet. 65 weitere seien verwundet worden, teilten Ärzte mit. Zwischen den Wohnvierteln der sunnitischen und der alawitischen Volksgruppe kam es zu schwerem Granaten- und Maschinengewehrfeuer. Am Samstag wurde die libanesische Armee mobilisiert, um die Kämpfe zu beenden. Bei der wiederholt aufflammenden Gewalt in Tripoli sind in den vergangenen zwei Monaten mehr als 20 Menschen getötet worden. „Die Soldaten werden auf jeden Waffeneinsatz reagieren und alle Kämpfer festnehmen“, kündigte ein Armeevertreter an. Viele Einwohner von Libanons zweitgrößter Stadt sind auf der Flucht oder harren in Notunterkünften aus. Hintergrund der Kämpfe sind politische Streitigkeiten zwischen der sunnitischen Parlamentsmehrheit und der Opposition um die schiitische Hisbollah, der die Vertreter der Alawiten nahestehen. Zwar hatten sich Sunniten und die Hisbollah erst vor zwei Wochen auf eine Einheitsregierung geeinigt, nun aber ist ein Streit über die künftige Rolle der Hisbollah-Milizen ausgebrochen.