Vom Zivildienst geformt

betr.: „Ich gelobe gar nichts. Totalverweigerer Silvio Walther und das Gelöbnis vor dem Reichstag“, taz vom 19. 7. 08

Ich selber habe meinen Kriegsdienst an der Waffe verweigert und bin sehr stolz darauf. Der Zivildienst in einem Krankenhaus hat mich geformt und meine Sicht auf viele Dinge im sozialen Bereich ändern lassen.

Auch für einen Silvio Walther gibt es Zivildienststellen, in denen er anderen helfen kann, zeigen kann, was er von Waffen hält, und wieder anderen den Rücken stärken könnte, ohne dabei das Gesetz zu brechen. Auch gibt es heute hunderte von Möglichkeiten, sich ausmustern oder sich durch den Chef seines Betriebes eine Unverzichtbarkeitserklärung ausstellen zu lassen. Die „Verweigerungs-Guerillataktik“ des Silvo Walther halte ich daher für absolut lächerlich, da sie völlig unnötig ist. Was ihm während des Arrestes widerfahren ist, ist selbstverständlich unrechtmäßig und muss verfolgt werden.

HENDRIK HÖCKE, Berlin