Motors ohne Milliarden

US-Autobauer GM meldet Quartalsverlust von 15,5 Milliarden Dollar. Auch in Europa nur noch leichtes Plus

DETROIT dpa/rtr ■ Der schwer angeschlagene US-Autobauer General Motors (GM) stürzt immer tiefer in die Krise. Der Opel-Mutterkonzern fuhr im zweiten Quartal unter dem Strich ein enormes Minus von 15,5 Milliarden Dollar (10 Mrd. Euro) ein. Der vierte Quartalsverlust in Folge fiel dramatisch höher aus als erwartet. Der Umsatz brach wegen der Krise auf dem amerikanischen Automarkt im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf 38,2 Milliarden Dollar ein, wie GM gestern in Detroit mitteilte.

Im Europageschäft mit der wichtigsten Marke Opel erzielte GM nur noch ein Plus von 20 Millionen Dollar vor Steuern. Im Vorjahr lag der Gewinn noch bei 315 Millionen Dollar. Der Umsatz stieg um 11 Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar.

GM hatte im zweiten Quartal 2007 noch einen Gewinn von 891 Millionen Dollar erzielt. Der Konzern baut derzeit wie seine US-Wettbewerber Ford und Chrysler massiv Stellen ab. Die Produktion wird von schweren Geländewagen auf sparsamere kleinere Autos umgestellt. Ford hatte vergangene Woche ein Quartalsminus von 8,7 Milliarden Dollar bekanntgegeben.

Seit 2005 erlitt GM besonders wegen des schwachen US-Marktes bereits Verluste von mehr als 50 Milliarden Dollar, im ersten Quartal dieses Jahres kamen weitere 3,3 Milliarden hinzu. Opel hatte es 2007 zum zweiten Mal in Folge in die schwarzen Zahlen geschafft.

Wegen der Krise im Hauptmarkt USA schraubte auch BMW gestern seine Gewinnziele radikal nach unten und schockte damit die Anleger. 2008 peilt BMW nicht mehr 3,8 Milliarden Gewinn vor Steuern an, sondern nur noch 2,2 Milliarden Euro – und auch das nur, wenn der Umsatz stabil bleibt.