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: Da kann ja jeder kommen

Das Puppentheater Wyk spielt in Planten un Blomen die Geschichte von der klugen Prinzessin Illebille

Ja, dieses Stück handelt von Emanzipation. Vom Ausbruch aus königlichen Konventionen, mithin aus den Ehernen Gesetzen des Adels. Der König hat nämlich, wie in diesen Kreisen üblich, leichtfertig und ohne zu fragen die Hand seiner kranken Tochter demjenigen versprochen, der sie heilt. Und da finden sich natürlich sogleich drei Brüder, die heilkräftige Äpfel vom Vater vererbt bekamen, um ihr Glück zu versuchen.

So in etwa funktioniert der Plot des Märchens von „Prinzessin Illebille“, das das Puppentheater Wyk diese Woche im Hamburger Park „Planten un Blomen“ präsentiert – nicht nur für Kinder und explizit auf den vergnüglichen Dialog mit dem Publikum angelegt. Gespielt wird mit verschiedenerlei Sorten Puppen von der Hand- über die Klappmaul- bis zur Flachpuppe.

Aber wie das immer so ist: Nur der jüngste der drei Brüder, sozial und artig Tieren und alten Damen zur Seite stehend, heilt die Prinzessin. Tja, und dann stellt die plötzlich Bedingungen: Sie kenne den Mann ja gar nicht, wendet sie ein, und sie wolle keinen Unbekannten heiraten. Zumindest soll er erst mal durch die Lösung dreier schwerer Aufgaben ansatzweise seine Tauglichkeit erweisen: eine verschollene Schatulle finden, ein Wachs-Schloss bauen und einen Stern vom Himmel holen.

Keine leichte Kost, diese Forderungen, aber natürlich geht alles gut aus: Denn beim Versuch, die dritte Aufgabe zu lösen, begegnet der heilkräftige Bruder zufällig der Prinzessin. Sie mögen sich, und die Prinzessin ist zufrieden: Den hätte sie auch ohne das Aufgaben-Gedöns geheiratet. Aber woher, zum Donner, hätte sie das eigentlich wissen sollen? PS

4.–7. 8., jeweils 10.30 und 15 Uhr, Planten und Blomen