Wieder entkommen

Fazul Abdullah Mohammed, meistgesuchter Terrorist Ostafrikas, entgeht in Kenia knapp seiner Festnahme

NAIROBI dpa/taz ■ Der meistgesuchte Terrorist Ostafrikas ist am Wochenende der Polizei in Kenia knapp entkommen. Fazul Abdullah Mohammed, der als Hauptverantwortlicher für die Al-Qaida-Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und in Tansania am 7. August 1998 mit 223 Toten gilt, war kenianischen Medienberichten zufolge vorige Woche aus Somalia nach Kenia zurückgekehrt. Er habe sich in einem Haus im kenianischen Küstenort Malindi versteckt. Nur eine Stunde bevor Polizisten ihn nach Hinweisen zu seinem Aufenthaltsort verhaften wollten, konnte er entkommen. Zwei mutmaßliche Helfer Fazuls wurden den Berichten zufolge festgenommen.

Es gilt als wahrscheinlich, dass Fazul wegen gesundheitlicher Probleme aus Somalia nach Kenia reiste, um sich behandeln zu lassen. Anderen Informationen zufolge fürchtete der mutmaßliche Terrorist in Somalia um seine Sicherheit, da ihm Beamte des US-Geheimdienstes auf der Spur gewesen seien. Die USA haben eine hohe Belohnung für seine Festnahme ausgesetzt und befürchten, dass er von Somalia aus mit dortigen radikalen Islamisten zusammen weitere Terroranschläge in Ostafrika plante.

Zusätzlich zu den Botschaftsanschlägen von 1998 soll Fazul für Anschläge auf Touristenhotels im kenianischen Mombasa Ende 2002 verantwortlich sein. Dass er seitdem in Ostafrika flüchtig ist und dass radikale Islamisten seitdem in Somalia sehr mächtig geworden sind, macht die Region aus US-Sicht zu einer Hauptfront des Kriegs gegen den Terror. In Somalia helfen die USA der äthiopischen Armee und der somalischen Übergangsregierung. Anfang 2007 griffen die US-Luftwaffe an der somalisch-kenianischen Grenze Islamistenstellungen an, in denen Fazul vermutet wurde, trafen aber lediglich Zivilisten. Mehrere seiner Verwandten wurden gekidnappt. Später gab es Meldungen, Fazul halte sich auf Madagaskar auf. D. J.