Innovation und Gerechtigkeit

betr.: „Clement ist der Strohmann für Schröder“, Interview mit Heiner Geißler, taz vom 2. 8. 08

Heiner Geißler beschreibt das Dilemma der SPD sehr gut. Eine Charakterisierung, die auch auf die CDU/CSU zutreffen dürfte. Nur da brodelt der Vulkan nicht, sondern er schläft noch, weil die Medienkanzlerin Angela Merkel sich mehr für gute Bilder als für konkrete Sachpolitik zu interessieren scheint.

Die Sozialdemokraten bestehen aus zwei Flügeln, die mittlerweile so autonom voneinander agieren, als wären sie zwei Fraktionen. Anstatt „Innovation“ und „Gerechtigkeit“ miteinander zu verbinden, wie etwa nach dem erfolgreichen skandinavischen Gesellschaftsmodell, verharren die Kontrahenten in ihren ideologischen Schützengräben und reden im Talkshowstil aneinander vorbei. So fehlt am Ende die Zeit für das eigentlich Wichtige: einen Realitätscheck der Agenda 2010! RASMUS PH. HELT, Hamburg