Gesamttendenz positiv

Wer auf den ostfriesischen Inseln Urlaub macht, erweist sich als treues Wesen

Im letzten Jahr noch sah es hervorragend aus für Spiekeroog: Keine der sieben ostfriesischen Inseln hatte so hohe Wachstumsraten im Tourismusgeschäft zu verzeichnen. Die Insel – die in der Vergangenheit durch Millionen-Investitionen des Bremer Reeders Niels Stolberg von sich reden machte – zählte ein Plus von fast 15 Prozent bei den Übernachtungen, die Zahl der Tagesgäste stieg sogar noch stärker. Auf den übrigen ostfriesischen Inseln – Baltrum, Borkum, Norderney, Langeoog, Juist und Wangerooge – stagnierte das Geschäft, mehr oder minder. Fünf Millionen Übernachtungen zählten alle sieben Inseln 2007 – ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Doch in diesem Jahr sieht schon alles wieder ganz anders aus: Die Zahl der Tagesgäste auf Spiekeroog ist zwischen Januar und Mai eingebrochen, auch die Zahl der Übernachtungsgäste sank – während Borkum oder Norderney wiederum deutliche Zuwächse vermeldeten. Warum das so ist, weiß man aber auch bei der Tourismus Marketing Niedersachsen GmbH so genau nicht zu sagen.

Sicher ist – das sagen alle Tourismusmanager ostfriesischer Inseln: Die Leute bleiben nicht mehr so lange wie früher. Heute reist oft nach einer Woche wieder ab, wer früher zwei Wochen blieb. Und Insel-Urlaube werden auch meist viel kurzfristiger geplant als früher. Zur Sommerferienzeit sind dabei immer noch die meisten Betten ausgebucht. Doch zwischen Oktober und April, sagt etwa der Juister Thomas Vodde, „da gibt es noch Steigerungsmöglichkeiten“.

Doch wer einmal da war, so scheint es, der kommt auch wieder: Langeoog zählt etwa 70 Prozent Stammgäste, auf Juist sieht es ähnlich aus. Das meisten sind um die 40 Jahre alt – zumindest deutlich jünger als der durchschnittliche Deutschlandurlauber – der ist 55.

Von „Konkurrenz“ unter den Inseln mag dabei kaum einer der Tourismusfachleute sprechen – wohl aber von „Wettbewerb“. Nur Thomas Vodde sagt, dass er „schon ein bisschen neidisch“ sei auf Spiekeroog. MNZ