Euro belastet Telekom

In der Spitzelaffäre verspricht Konzern Entschuldigung

BONN dpa ■ Der starke Euro belastet zunehmend die Geschäfte der Deutschen Telekom. Im ersten Halbjahr 2008 hinterließen die negativen Wechselkurseffekte mit 1,2 Milliarden Euro tiefe Spuren in der Bilanz des Konzerns. Vorstandschef René Obermann sprach bei der Vorlage des Ergebnisses am Donnerstag dennoch von guten Finanzzahlen, die vor allem auf Maßnahmen zur Kostensenkung zurückzuführen seien. Während der Umsatz des größten europäischen Telekomkonzerns sich um 3 Prozent auf 30,1 Milliarden Euro verringerte, lag das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit 9,5 Milliarden Euro nur leicht unter dem Vorjahreswert.

In der Spitzelaffäre bekräftige Obermann die Absicht des Unternehmens, die Vorgänge rückhaltlos aufzuklären. Bei allen Betroffenen werde er sich entschuldigen, wenn klar ist, „wem konkret welches Unrecht geschehen ist“. Dazu brauche das Unternehmen die Ergebnisse der staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen. Wann diese vorliegen werden, ist weiterhin nicht absehbar. Vor knapp drei Monaten hatte die Telekom eingeräumt, dass in den Jahren 2005 und 2006 Verbindungsdaten zwischen Aufsichtsräten und Journalisten missbräuchlich überprüft worden seien. Ziel dieser Operation war es, undichte Stellen im Konzern über Interna ausfindig zu machen.