SPD streitet über „Lügnerin“

Niedersachsens SPD-Parteichef Garrelt Duin und seine einstige Vize-Vorsitzende Swantje Hartmann haben sich in Hamburg zu einem Krisengespräch im Beisein ihrer Anwälte getroffen. Duin wollte verhindern, dass er von Hartmann verklagt wird, weil er sie in einem Schreiben des SPD-Bezirks Weser-Ems „Lügnerin“ genannt hatte. Bereits vor Wochen hatte Hartmann ihm eine Unterlassungserklärung zugesandt, die er nicht unterschrieben hatte.

Auch andere SPD-Mitglieder haben von Hartmanns Anwalt Unterlassungsaufforderungen bekommen. Das Treffen dauerte bei Redaktionsschluss an. Die Partei wirft der 35-Jährigen Landtagsabgeordneten vor, eine Partner-Bahncard 1. Klasse und ein Handy auf SPD-Kosten genutzt zu haben. Es geht um Beträge in Höhe von 400 bis 500 Euro. Ausgelöst hatten die Verdächtigungen die Untreuevorwürfe gegen ihren einstigen Lebensgefährten. Der frühere Parteifunktionär soll sich auf SPD-Kosten bereichert haben. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Unterdessen wurde bekannt, dass es für die von Ortsvereinen beantragte Abwahl Hartmanns als ehrenamtliche Bürgermeisterin von Delmenhorst keine Mehrheit gibt. Kommende Woche will der Unterbezirk die einstige „Hoffnungsträgerin“ auf einem Parteitag von ihrem Posten als stellvertretende Unterbezirkschefin abwählen. Sie werde dagegen „alle parteiinternen Rechtsmittel ausschöpfen“, hatte Hartmann angekündigt. KSC