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: Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Wenn das internationale Festival „Tanz im August“ auf dem Plan steht, dann nähert sich in Berlin die sommerliche Theaterdurststrecke ihrem Ende zu und das Theaterleben kehrt langsam auf die Bühnen der Stadt zurück. Am Freitag beginnt die 20. Ausgabe des Festivals im HAU 1 ziemlich spektakulär mit dem Tanzabend „Bahok“ des britischen Star-Choreografen Akram Khan, der sich zusammen mit dem National Ballet of China und dessen Tänzern aus China, Korea, Spanien, Indien, der Slowakei und Südafrika mit Utopien einer globalen Gemeinschaft auseinandersetzt. Ausgangspunkt ist der Mythos vom Turmbau zu Babel. Am Samstag geht es im Haus der Berliner Festspiele dann nicht minder spektakulär weiter, und zwar mit einem Abend der Compagnie Neuer Tanz des Düsseldorfer Choreografen und Bühnenbildners VA Wölfl: „… im linken Rückspiegel auf dem Parkplatz von Woolworth“, der Ankündigung des Festivals zufolge ein „inszeniertes Konzert über das Mediale des Krieges, ein Propagandastück, ein Poprequiem, das Nachrichten, Popsongs, Jingles und Slogans ineinander blendet“. Beim unermüdlichen Weddinger Prime Time Theater gegenüber dem Weddinger Arbeitsamt, wo man auch nie schläft, hat die Spielzeit ja schon längst begonnen. Jetzt rollt auch die nächste Folge der Dauersoap „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ vom Band. Genauer gesagt Folge 54, in der es unter anderem um den „Rückfluch“ verschiedener Protagonisten aus dem Urlaub mit einer Linie namens „Aldi-Air“ geht. Wer noch keine Lust auf den ernsthaften Theaterbetrieb hat und ein bisschen Sommertheaterstimmung will, kann auf den Potsdamer Pfingstberg fahren, wo ab Donnerstag das brandenburgische Wandertheater Ton und Kirschen mit seinem internationalen Ensemble aus Schauspielern und Musikern am Belvedere Shakespeares „Hamlet“ spielt.

„Bahok“: Hau 1 Fr./Sa.

„… im linken Rückspiegel“: Haus d. Berliner Festspiele Sa./So.

„Rückfluch“: Prime Time Theater, ab Fr.

„Hamlet“: Potsdam, Pfingstberg, ab Do.