die anderen über lafontaine und die linke
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Die Frankfurter Rundschau kommentiert zum Parteitag der Linken im Saarland: Beziehungsreich meldet sich Lafontaine nach dem Krönungsparteitag im ARD-Interview ausgerechnet von der Saarschleife zu Wort – jenem Ort, an dem er 1997 mit Gerhard Schröder den Sturm auf das Kanzleramt verabredete. Möglichst viel Macht für die Linke und maximalen Schaden für seine frühere Partei: Das ist das Kalkül des Volkstribuns. (…) Aus purem Selbsterhaltungstrieb müssten die Beck-Genossen dringend eine klare Antwort auf die Konkurrenz finden, die hemmungslos in der eigenen Klientel wildert. Doch (…) lässt sich die einstmals stolze Volkspartei (…) von einer hilflosen Mischung aus enttäuschter Liebe, Eigenhass, Oppositionsromantik und Zerrissenheit leiten.

Die Nürnberger Nachrichten meinen: Übertrumpft die Linke die SPD, dann käme es wohl zu einer Großen Koalition – und Peter Müller bliebe Ministerpräsident. Denn diesen Triumph, die Sozialdemokratie zum Juniorpartner unter Lafontaine degradieren zu können, wird die SPD ihm kurz vor der Bundestagswahl 2009 nicht gönnen (…) So kann sich bisher vor allem einer freuen (…): Peter Müller. Er tut viel, um Lafontaines Popularität zu fördern. All das schadet vor allem der auch bundesweit profil- und führungsschwachen SPD, die zwischen CDU und Linkspartei zerrieben wird.