NEGATIV POSITIV

Bei den Spielen in Peking wird es so viele Dopingtests geben wie nie zuvor. Es werden nicht nur Urin-, sondern auch Blutproben genommen. Doch auch ein negativ getesteter Sieger kann ein Dopingsünder sein. Denn: Die Tests sind unzureichend. Zwar wird zum ersten Mal auf Wachstumshormon gestestet, aber vom Körper produziertes Wachstumshormon ist kaum von künstlichem zu unterscheiden. Auch der Epotest ist umstritten: Das körpereigene Hormon Erythropoetin, das die Produktion roter Blutkörperchen ankurbelt, unterscheidet sich von künstlichem Epo lediglich in der Eiweißstruktur. Der bei der Tour de France überführte Radprofi Riccardo Ricco wunderte sich, dass er nur zweimal positiv war, wo er doch ständig auf Epo gewesen sei. Eigenblutdoping und Gendoping sind überhaupt nicht nachweisbar. Nachweisbare Stoffe können mit Mitteln maskiert werden, die in jeder Apotheke rezeptfrei erhältlich sind. Zudem gibt es unappetitliche Tricks, Doping zu verschleiern, etwa ein Reiskorn in der Harnröhre. JH