hamburg heute
: „Spielwiese fernab des Mainstreams“

Für Filmliebhaber ist es längst ein fester Termin: Das 22. Fantasy- Filmfest startet heute in Hamburg

taz: Herr Stefan, warum werden auf dem Fantasy-Filmfest kaum Fantasy-Filme gezeigt?

Rainer Stefan: Der klassische Fantasy-Film wie die „Chroniken von Narnia“ oder „Herr der Ringe“ hat heute ein Budget von 200.000.000 Dollar. Diese Filme haben einen weltweiten Start. Aus Angst vor Raubkopien würden die großen Studios die Filme niemals vorab auf einem Festival zeigen. „Outlander“, der bei uns laufen wird, hat einen vergleichsweise kleinen Etat von knapp 50.000.000.

In Cannes lief Indiana Jones.

Das Special-Screening des Films war eine absolute Ausnahme – und eben in Cannes.

Ihr Festivalprogramm umfasst viele verschiedene Genres.

Das ist richtig, allerdings hat sich der Name Fantasy-Filmfest etabliert. Gerade im Bereich Thriller gibt es eine große Bandbreite aus Skandinavien und Frankreich, die auch andere Genre-Elemente haben. Diese Filme wollen wir zeigen. Viele junge Filmemacher toben sich hier aus, brechen Tabus. Es ist ihre Spielwiese fernab des Mainstreams. Wir haben aber auch viele ernste, politische Filme im Programm.

Mit begeistertem Zuspruch.

Es ist ein bisschen wie Kindergeburtstag, bei dem sich Kino-Liebhaber treffen. Es herrscht eine ausgelassene Feierstimmung. Das Festival konnten wir mittlerweile auf acht Großstädte ausweiten. Viele nutzen auch die Gelegenheit, Originalfassungen zu sehen, die keinen großen Kinostart haben. JKÖ

Cinemaxx, Dammtordamm 1, täglich bis 20. August

RAINER STEFAN, 50, leitet das Filmfest.