Nordhorn gegen Bombenabwurf

Niedersächsische Spitzenpolitiker haben Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) aufgefordert, den Übungsplatz der Luftwaffe in Nordhorn (Kreis Grafschaft Bentheim) aufzugeben. Es sei „unverantwortlich, in einer dicht besiedelten Gegend, wenige Flugsekunden vom Atomkraftwerk Lingen entfernt, den Abwurf von Bomben zu üben“, sagte Grünen-Landeschefin Dorothea Steiner bei einer Kundgebung zum gestrigen Besuch des Verteidigungsministers auf dem Übungsgelände. SPD-Fraktionschef Wolfgang Jüttner sagte, die 300.000 Menschen im nahen Umkreis hätten bereits „genug Belastungen ertragen“. Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU- Fraktion, Bernd Althusmann, forderte „ein Zeichen von Jung“. Er könne verstehen, dass die Bürger juristisch gegen den Schießplatz vorgehen wollten.

Schon vor seinem Besuch auf dem Übungsgelände hatte Jung eine Schließung abgelehnt. Die Bundeswehr könne nicht völlig auf Übungsflüge im eigenen Land verzichten. Die anliegenden Kommunen wehren sich wegen der Lärmbelästigung gegen die Nutzung des Übungsgeländes und hoffen auf den Bombenabwurfplatz in Brandenburg, das dort ebenfalls umstrittene „Bombodrom“.

„Der Lärmterror und die Nordhorn Range müssen ein Ende haben“, sagte Nordhorns Bürgermeister Meinhard Hüsemann (SPD). Er hoffe zumindest auf eine Einschränkung des Übungsbetriebs. DPA