Junkielegende: Amt prüft

Christiane F.s Sohn muss nach dem Rückfall der Mutter in einer betreuten WG leben

Der Sohn der durch das Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ bekannt gewordenen Christiane F. muss noch einige Wochen in einer betreuten Wohngruppe in Potsdam-Mittelmark leben. Das Jugendamt des Landkreises prüfe, ob das zwölf Jahre alte Kind bei der Großmutter und deren Lebensgefährten leben könne, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes am Dienstag.

Medienberichten zufolge hat die heute 46-Jährige wieder Drogenprobleme. Die 1978 veröffentlichte Biografie von Christiane F. schildert den Abstieg des Mädchens in die Heroinabhängigkeit.

Seit 1995 ist die heute 46-Jährige in Teltow gemeldet. Vor zwei Monaten entzog das Jugendamt der Frau den Sohn. Die Kreissprecherin begründete den Schritt damit, dass Christiane F. ihrer Erziehungspflicht nicht mehr nachgekommen sei. Das Jugendamt habe sich seit ihrem Zuzug um Mutter und Sohn gekümmert. Trotz psychischer Probleme der Frau sei etliche Jahre kein Eingreifen nötig gewesen.

Doch im Frühjahr soll Christiane F. ihren Sohn aus der Schule genommen haben und mit ihm sowie ihrem damaligen Lebensgefährten nach Amsterdam gezogen sein. Dort ist sie offenbar rückfällig geworden. Als Mutter und Sohn später in Wuppertal aufgegriffen wurden, entzog das Jugendamt Christiane F. das Aufenthaltsbestimmungsrecht für den Jungen. Die Mutter darf das Kind in der betreuten Wohngruppe besuchen. Zuletzt war sie am vergangenen Donnerstag beim Jugendamt. Immer wieder verschwinde Christiane F. für mehrere Tage, sagte die Kreissprecherin. DDP