… das Fraunhofer-Institut?
: Modemuffeln den virtuellen Spiegel vorhalten

Für das Team der Presseabteilung des Berliner Fraunhofer-Instituts hat sich ein Vorurteil bestätigt: „Männer kaufen ungern Kleidung. Das Anprobieren ist ihnen lästig. Da bleibt der Mann doch gern beim erprobten Kleidungsstück.“ So steht es in der gestrigen Pressemitteilung der Organisation für angewandte Forschung. Soll damit etwa gesagt sein, dass Männer generell keinen guten Geschmack haben und schlecht gekleidet durch die Gegend laufen?

Wie auch immer. Die Forscher des Fraunhofer-Instituts wollen nun mit einem virtuellen Spiegel Modemuffel in wahre Fashion-Victims verwandeln. Wie? Ganz einfach: Der potenzielle Kunde muss nur ein einziges Mal sein auserwähltes Hemd anziehen, sich vor einen Display stellen und kann es dann in allen möglichen Farben und Designs in dem virtuellen Spiegel betrachten. Etwas genauer gesagt, nimmt eine Kamera über dem Display in Millisekunden Bilder des Hemdträgers auf und überträgt sie an einen Speicher. Dort werden die Bilder ausgewertet und die Informationen in die Visualisierung der Oberfläche, sprich des neuen Hemddesigns, eingebaut.

Bleibt nur noch eine schwere Entscheidung für den modebewussten Mann: Zum schwarzen Hemd besser die Mickymaus-Krawatte oder doch lieber die schmale Lederkrawatte? Oder vielleicht doch gleich das Hawaiihemd?

Und: Der Zauberspiegel erspart einem zwar lästiges Aus- und Ankleiden – für Stilsicherheit garantiert er aber nicht. Guten Geschmack kann man eben nicht lernen. AE FOTO: REUTERS