Gespräch über Grenzen

Libanon und Syrien erzielen weiteres Einvernehmen

BERLIN taz ■ Die Präsidenten Libanons und Syriens haben sich gestern darauf verständigt, die Verhandlungen über den genauen Grenzverlauf zwischen beiden Staaten wieder aufzunehmen. Am zweiten Tag des Besuchs des libanesischen Präsidenten Michel Suleiman bei seinem syrischen Amtskollegen Baschar al-Assad wurden auch weitere bilaterale Verträge zur Diskussion gestellt, die angeblich Syrien begünstigen. Am Mittwoch hatten die Staatspräsidenten bereits vereinbart, formelle diplomatische Beziehungen zwischen beiden Ländern aufzunehmen. Es ist das erste Mal seit der Unabhängigkeit in den 40er-Jahren, dass die Beziehungen zwischen Syrien und Libanon normalisiert werden. Nach dem Mord an dem früheren libanesischen Präsidenten Rafik Hariri im Jahre 2005, für den viele Syrien verantwortlich machen, waren die Beziehungen auf einem Tiefpunkt angekommen. Syrien hat danach aufgrund libanesischer und internationaler Proteste seine Truppen aus dem Libanon abziehen müssen. Seit dem militärischen Eingreifen in den libanesischen Bürgerkrieg im Jahre 1976 kontrollierte Syrien mit einem großen Truppenkontingent weite Teile des Libanon. Die neu gebildete libanesische Regierung ist an einer Verbesserung der Beziehungen zu Syrien interessiert. GB