Staat gibt weniger für Bafög aus

Die Zahl der Bafög-Empfänger ist auch im letzten Jahr leicht gesunken

WIESBADEN ap/dpa ■ Immer weniger Schüler und Studenten bekommen Bafög. In Deutschland erhielten 2007 rund 806.000 Personen die Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 11.000 oder 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Als Grund für diesen zweiten Rückgang in Folge nannten die Fachleute vom Statistischen Bundesamt, dass die Grenzen der Freibeträge seit Jahren nicht angepasst worden seien. Ab Oktober steigen die Bedarfssätze und der Freibetrag erstmals seit 2001.

Schon 2006 war die Zahl gesunken, damals um 1,3 Prozent. Die Grünen sprachen von einer blamablen Bilanz für die Bafög-Politik der großen Koalition, die SPD bezeichnete die Entwicklung als alarmierend.

Im Schnitt bekamen die geförderten Studenten nach Angaben der Statistiker 2007 monatlich 375 Euro, die Schüler 301 Euro pro Person. Die Bafög-Ausgaben des Bundes und der Länder betrugen 2007 laut Statistischem Bundesamt 2.188 Millionen Euro und damit 68 Millionen Euro weniger als 2006.

Der hochschulpolitische Sprecher der Grünen, Kai Gehring, kritisierte, dass die Bafög-Erhöhung ab Oktober viel zu spät komme. „Die zögerliche Bafög-Politik von Ministerin Schavan trägt dazu bei, dass die soziale Schere an den Hochschulen immer weiter aufgeht.“