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Streit um Picasso-Kunstwerke: Um die Rückgabe von zwei wertvollen Picasso-Gemälden an die Erben des jüdischen Berliner Bankiers Paul von Mendelssohn-Bartholdy gibt es Streit. Die Erben fordern von dem Museum of Modern Art (MoMA) und dem Guggenheim-Museum in New York die Rückgabe der je rund 200 Millionen US-Dollar teuren Gemälde, sagte der Sprecher der Erben, der Potsdamer Historiker Julius Schoeps. Er bestätigte einen Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Schoeps, Großneffe des Bankiers, sagte: „Es geht um Gerechtigkeit.“ Die Museen hätten die Forderungen abgelehnt und eine Klage gegen ihn angestrengt. Bei den Werken von Pablo Picasso (1881–1973) handelt es sich um „Junge mit Pferd“ und „Die Mühle von La Galette“. Im Herbst beginnt demnach die öffentliche Hauptverhandlung. Über mögliche Erfolgsaussichten wolle er im Vorfeld nicht spekulieren, sagte Schoeps der dpa. Die Bilder gehörten zu der umfangreichen Kunstsammlung des Bankiers Mendelssohn-Bartholdy, der sie vor seinem Tod 1935 an den jüdischen Kunsthändler Justin K. Thannhauser verkaufen ließ.

Kleist im Nationalsozialismus: Eine Ausstellung zur Verstrickung der Kleist-Gesellschaft in die Kulturpolitik der Nationalsozialisten ist am Sonntag in Frankfurt (Oder) eröffnet worden. Sie ergänzt eine am Samstag eröffnete Schau zur ideologischen Vereinnahmung Heinrich von Kleists im Schloss Neuhardenberg (Märkisch-Oderland). Beide Ausstellungen mit dem Titel „Was für ein Kerl! Heinrich von Kleist im ‚Dritten Reich‘ “ sind bis zum 23. November zu sehen. Der Titel spielt auf eine Notiz von Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels an, der im Jahr 1941 festhielt: „Was für ein Kerl ist doch dieser Kleist gewesen!“