Berlin ist Syphilis-Hochburg

Mehr als 3.000 Fälle von Syphilis sind im Jahr 2007 in Deutschland gemeldet worden. Damit haben sich die Infektionszahlen seit 2004 stabilisiert, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) gestern mit. Hochburg der durch Geschlechtsverkehr übertragenen Krankheit ist unter den Bundesländern der Stadtstaat Berlin mit 13,2 Fällen pro 100.000 Einwohner. Es folgen Hamburg (8,4), Nordrhein-Westfalen (5,0), Hessen (4,5) und Sachsen (4,0). Schleswig-Holstein, Thüringen und Brandenburg liegen mit zwei Fällen pro 100.000 Einwohner deutlich unter Bundesdurchschnitt. Nach wie vor stecken sich homosexuelle Männer besonders häufig mit Syphilis an. Mit fast achtzig Prozent der gemeldeten Fälle verzeichnen die Epidemiologen einen neuen Höchstwert der Krankheitsübertragung durch sexuellen Kontakt zwischen Männern. Eine zweite Ursache der hohen Infektionszahlen liegt laut RKI in Ost- und Südosteuropa. Hier gebe es „größere Syphilis-Epidemien in der heterosexuellen Bevölkerung“, die nach Deutschland importiert würden. Die Zahl der Reinfektionen in Berlin, Hamburg und Bremen liege bei über 50 Prozent der Meldungen. dpa