Rätselhafter Mord im Studi-Wohnheim

Die Polizei hat die beiden Toten in dem Lichtenberger Wohnheim identifiziert: Es handelt sich um zwei Mongolen im Alter von 37 und 39 Jahren. Sie waren dort nicht gemeldet. Auch die Umstände der Tat sind weiter völlig unklar

Einen Tag nach dem gewaltsamen Tod zweier Männer in einem Studentenwohnheim in Lichtenberg haben die Ermittler am Dienstag einen ersten Erfolg verbucht. Anhand der Fingerabdrücke seien die beiden Toten als Mongolen im Alter von 37 und 39 Jahren identifiziert worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Beide Opfer sind den Angaben zufolge nicht in Berlin gemeldet und wohnten auch nicht in der Wohnung, in der ihre Leichen am Montag entdeckt worden waren. Der Polizei waren beide Männer allerdings bekannt, weil sie vor einigen Jahren einen Verstoß gegen das Ausländergesetz sowie mehrere kleine Straftaten begangen haben sollen.

Polizisten hatten die Wohnung in dem Studentenwohnheim am Montagmittag gewaltsam geöffnet. Nachbarn hatten „Verdächtiges“ bemerkt und die Beamten alarmiert. Zur Todesursache und dem möglichen Tathergang machten Polizei und Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen weiterhin keine Angaben – genau wie zur wahrscheinlichen Tatwaffe.

Dass die Männer eines gewaltsamen Todes starben, hat die nächtliche Obduktion der Leichen zwar bestätigt. Noch ist allerdings unklar, ob einer der beiden Männer erst den anderen und dann sich selbst umgebracht hat oder ob beide von einem bislang unbekannten Dritten getötet worden sind.

Nach der Identifizierung der Opfer konzentrieren sich die Ermittler nach eigenen Angaben nun auf das persönliche Umfeld der beiden Männer. Beamte der Mordkommission befragten am Dienstag die Bewohner der Gegend um das Studentenwohnheim, in dem laut Medienberichten überwiegend ausländische Studenten untergebracht sind. Sollte ein bislang unbekannter Dritter die Tat verübt haben, hoffen die Ermittler, dass dieser das Gebäude mit Blutspuren an seinem Körper oder seiner Kleidung verlassen hat und damit Passanten oder Anwohnern aufgefallen ist.

Die Polizei sucht deswegen Zeugen, die am Montagmittag im Umfeld des Tatortes in der Coppistraße 18 Verdächtiges beobachtet haben. Die Fahnder interessieren sich insbesondere für Hinweise auf Personen. Sachdienliche Hinweise werden auch zum Umfeld der Opfer oder möglichen Hintergründen der Tat benötigt. Hinweise nehmen die 1. Mordkommission des Landeskriminalamts unter der Telefonnummer 46 64-91 11 00 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. DPA, DDP