ES WAR EINMAL: THOMAS HICKS 1904 IN ST. LOUIS

Thomas Hicks ist nur Zweiter geworden beim olympischen Marathonlauf 1904. Dabei hatte er sich mit Strychnin und Brandy optimal auf den Lauf im amerikanischen St. Louis vorbereitet – und wurde dafür im Nachhinein sogar noch belohnt: Der Sieger Fred Lorz hatte elf Meilen mit dem Auto zurückgelegt. Hicks wurde zum Olympiasieger.Dem Kampf der Manipulation durch Autofahren folgt erst sechs Jahrzehnte später der Kampf des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gegen das Doping. 1967 verfasst das IOC erstmals eine vage gehaltene Liste verbotener Substanzen. Anlass sollen Todesfälle im Radsport wie der des Briten Tom Simpson gewesen sein. Stimulantien und Narkotika werden verboten, sind jedoch kaum nachweisbar.Ein Jahr später, bei den Winterspielen im franzöischen Grenoble, werden die ersten Dopingtests durchgeführt. Allerdings beschränken sich diese hauptsächlich auf „Sextests“, in denen geprüft wird, ob die Sportlerinnen wirklich Frauen sind. Wenige Monate später wird bei den Spielen in Mexiko erstmals auch auf verbotene Substanzen getestet. Die Medaillengewinner müssen zur Untersuchung. Der Nachweis des verbreitetsten Dopingmittels, der Anabolika, war jedoch noch nicht möglich, und so flog nur einer auf: der Schwede Hans-Gunnar Liljenwall. Sein Vergehen: Alkohol im Fünfkampf. JÜK