Siemens offenbar vor Vergleich mit SEC

Laut Medienbericht steht Einigung mit US-Börsenaufsicht bevor. Revisionsverhandlung vor BGH hat begonnen

MÜNCHEN AP ■ Siemens kann im milliardenschweren Korruptionsskandal laut einem Bericht mit einer baldigen Einigung mit der US-Börsenaufsicht SEC rechnen. Noch im Herbst könne ein Vergleich zustande kommen, berichtete die FAZ. „Spekulationen jeder Art über einen nahe bevorstehenden Vergleich entbehren jeder Grundlage“, hieß es dagegen am Mittwoch aus Unternehmenskreisen.

Die Zeitung berichtete, das US-Justizministerium werde wahrscheinlich eine Strafe verhängen, die dem doppelten Wert des von Siemens mit den Schmiergeldgeschäften erzielten wirtschaftlichen Vorteils entspreche. Die Strafzahlungen an die SEC dürften laut FAZ deutlich unter der früher kolportierten Maximalforderung des Vier- bis Fünffachen der insgesamt 1,3 Milliarden Euro Schmiergelder liegen.

Unterdessen überprüft der Bundesgerichtshof seit gestern die zweijährige Bewährungsstrafe für den früheren Siemens-Manager Andreas K. (64), der Schmiergeldzahlung in Höhe von 6 Millionen Euro an den italienischen Energiekonzern Enel veranlasst hatte. Der Hauptangeklagte wurde deshalb zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Ein externer Berater erhielt eine neunmonatige Bewährungsstrafe. Die Angeklagten, der Siemens-Konzern, und die Staatsanwaltschaft beantragten Revision.