Hammerharter Frust

Weltmeisterin Betty Heidler wird nur Neunte

BERLIN dpa/taz ■ Das deutsche Leichtathletikteam ist um eine bittere Enttäuschung reicher: Die amtierende Hammerwurf-Weltmeisterin Betty Heidler verpasste im Pekinger Vogelnest das Finale der acht besten Werferinnen. Nachdem sie zweimal das vier Kilo schwere Gerät ins Netz des Käfigs geschleudert hatte und im dritten Durchgang nur auf 70,06 Meter und Rang neun kam, musste sie noch vor dem Medaillenkampf ihre Tasche packen. Da hatten ihr auch ihre Ohrringe und ihre Halskette kein Glück gebracht: Es waren vierblättrige Kleeblätter. „Wenn man so schlecht reinkommt und weiß, es ist Olympia, dann spielen auch die Nerven eine Rolle“, erklärte die 24-Jährige ihr schlechtes Abschneiden. „Es ist enttäuschend, aber nicht so schlimm wie in Helsinki.“ Bei der WM 2005 war sie bereits in der Qualifikation gescheitert.

Deutlich besser lief es dagegen bei Oksana Miankowa aus Weißrussland. Die Weltjahresbeste wurde mit 76,34 Metern Olympiasiegerin. Rang zwei belegte die Kubanerin Yipsi Moreno mit 75,20 Metern. Die Bronzemedaille ging an Zhang Wenxiu aus China, die 74,32 Meter warf.

Im 400-Meter-Hürdenlauf der Frauen gewann die Jamaikanerin Melanie Walker. Sie erzielte auf der Stadionrunde die Weltjahresbestzeit von 52,64 Sekunden. Silber ging an die US-Amerikanerin Sheena Tosta, die mit 53,70 Sekunden deutlich langsamer war. Über die Bronzemedaille kann sich Tasha Danvers aus Großbritannien (53,84 sec.) freuen.

Im Halbfinale über 110-Meter-Hürden erreichte der Kubaner Dayron Robles mit 13,12 Sekunden als Schnellster den Endlauf. Im Juni erst hatte er einen neuen Weltrekord von 12,87 Sekunden aufgestellt. Der olympische Rekord von 12,91, den der verletzt ausgeschiedene chinesische Volksheld Liu Xiang 2004 aufgestellt hatte, dürfte heute im Finale wackeln.