Die Liebe zu Hitze und Lärm

Foto des Tages: „Renao“, die chinesische Liebe zum Chaos

Trüge sich das nebenstehende Gewusel an einem europäischen Strand zu, es wäre untragbar und unerträglich. Wo Leiber sich an Leibern reiben, hört für manche Menschen der Spaß auf. Für die meisten Menschen aber – also: die Chinesen – fängt bei Hitze und Lärm der Spaß erst an. Es gibt sogar ein Wort dafür, „renao“ heißt es und bedeutet so viel wie „heiß“ und „laut“ und beschreibt eines der wichtigsten Lebensgefühle im Reich der Mitte. Wo der Europäer auf Distanz geht, schmiegt sich der Chinese erst recht ganz eng an seine Mitmenschen. Deshalb gibt’s beispielsweise auch keine „vollen“ Strände (wie hier in Qingdai) oder „überfüllte“ U-Bahnen in Peking, nur ein „lautes“ und „heißes“ und damit eben auch extrem spaßiges Beisammensein. Weshalb aber ausgerechnet in den Olympia-Wettkampfstätten so wenig „renao“ herrscht, wird immer ein Rätsel dieses an Rätseln nicht armen Landes bleiben. FOTO: CHINAFOTOPRESS/LAIF