Bundeswehr im Anflug

Vieles deutet darauf hin, dass die Flugbereitschaft der Armee in wenigen Jahren von Köln nach Berlin verlegt wird

Der viel diskutierte Umzug der Flugbereitschaft der Bundeswehr von ihrem Hauptstandort Köln-Wahn nach Berlin könnte im nächsten Jahrzehnt vollzogen werden. „Wir haben jetzt für die Flugbereitschaft den festen Blick nach Berlin“, war am Donnerstag von mehreren Haushalts- und Verkehrspolitikern der Bundestagsfraktionen zu hören. Nach den Bundestagswahlen 2009 müsse die neue Regierung mit solchen Umzugsüberlegungen „hart konfrontiert werden“.

Der Abgeordnete der Grünen, Peter Hettlich, brachte es auf den Punkt. Er meinte mit dem Hinweis auf die hohen Kosten der Maschinen für ihre „Leerflüge“ zwischen Bonn und Berlin: „Dass die Flugbereitschaft noch immer ihren Sitz in Köln-Wahn hat, kann ich neun Jahre nach dem Umzug der Regierung an die Spree nicht mehr verstehen.“ Die Flugbereitschaft müsse genauso nach Berlin geholt werden wie der Rest der Bonner Ministerien. Die FDP-Wehrexpertin Birgit Homburger sagte, sie sei grundsätzlich dafür, die Flugbereitschaft in Berlin zu konzentrieren. Es müssten aber zuerst einmal die Kosten geprüft werden. „Es muss eine saubere Bewertung der Kostenfrage geben und keinen Schnellschuss“, erklärte Homburger.

Von ihrem Standort in Köln-Wahn müssen die VIP-Flugzeuge in der Regel ohne Passagiere nach Berlin fliegen, um den Bundespräsidenten, die Kanzlerin, Minister und andere hohe Persönlichkeiten zu ihren gewünschten Zielen im In- und Ausland zu bringen. ddp