Hamburg schwarz-grün
: Richtiges darf nicht falsch werden

Das Gute an Überzeugungstätern ist, dass sie leicht zu berechnen sind. Und wenn der Hamburger Wirtschaftsstaatsrat Gunther Bonz nächste Woche entlassen wird, geht er erhobenen Hauptes. Denn er ist sich treu geblieben. Verschoben haben sich hingegen die politischen Koordinaten.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Aber wegen der grünen Regierungsbeteiligung kann im Stadtstaat ja nicht plötzlich falsch sein, was vorher richtig war. Zumindest nicht für einen überzeugten Technokraten.

Der Konflikt um ein Möbelhaus, um den es vordergründig geht, ist nur die Warnung vor der Opferung des Standorts. Letztlich zielt das ränkereiche Spielchen auf die Rettung wirtschaftspolitischer Grundsätze vor verantwortungslosen Ökos und mahnt die Genehmigung für das Kohlekraftwerk Moorburg an.

Denn dieses ist die Nagelprobe für das Verhältnis zwischen Wirtschaft und Senat in der Hansestadt. Und welche Beziehungen der Staatsrat für die einzig zu verantwortenden hält, ist eindeutig: Zu gelten hat der Primat der Ökonomie.

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