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Der belgische Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui ist von einer Kritikerjury zum Choreografen des Jahres gewählt worden. Cherkaoui setze sich in seinen Werken „Sutra“, „Apokrifu“ und „Origine“ ebenso kritisch wie sinnlich mit der Rolle der Religion auseinander, hieß es zur Begründung. Als Tänzer des Jahres wurde der beinahe sechzigjährige Düsseldorfer Raimund Hoghe geehrt, der einst als Journalist Porträts schrieb, bevor er erst als Dramaturg bei Pina Bausch, dann selbst als Performer zum Theater der Körper kam. Die Umfrage unter den Kritikern wird von der Zeitschrift „Ballett-Tanz“ einmal im Jahr organisiert. Tänzerin des Jahres wurde die ehemalige Starballerina Sylvie Guillem, die heute Solos in London mit zeitgenössischen Choreografen wie Akram Khan und Russell Maliphant entwickelt. Zur besten Kompanie wählten die Kritiker die Gruppe „Rosas“, gefolgt vom Bayerischen Staatsballett in München für die gelungene Rekonstruktion des russischen Balletts „Le Corsaire“. 40 Kritiker beteiligten sich an der Umfrage.

Die Bundesregierung bleibt im Streit über die Nachfolge in der Leitung der Bayreuther Festspiele gelassen. Der Stiftungsrat, in dem der Bund Mitglied ist, werde die Entscheidung über die Nachfolge des scheidenden Festspielleiters Wolfgang Wagner auf Grundlage der beiden eingereichten Konzepte entscheiden, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg am Montag. Die Entscheidung soll am kommenden Montag fallen. Überraschend kündigte Nike Wagner in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ an, zusammen mit dem belgischen Intendanten Gérard Mortier kandidieren zu wollen. Zuletzt galt die Doppellösung der beiden Töchter Wolfgang Wagners, Eva und Katharina, als so gut wie abgemacht.