DAS GIBT ZU DENKEN

Karl Marx, Vollbartträger, wäre über die folgende Meldung entzückt, läuft sie doch seinen Befürchtungen bezüglich der Entfremdung des Menschen von der Arbeit aufs Menschlichste zuwider. So ist es in unseren Zeiten der Globalisierung schwer festzustellen, wer überhaupt die Produkte fertigt, die wir jeden Tag recht fröhlich benutzen. Wer presst eigentlich den frischen Saft? Wer näht den Turnschuh, den man täglich trägt? Für einen britischen Apple-Kunden gibt es jetzt zumindest eine Antwort auf die Frage, wer ihm sein neues iPhone („Designed by Apple in California, Assembled in China“) zusammengebaut hat. Nach Angaben von China Daily nämlich soll ein Käufer das Bild einer chinesischen Fabrikarbeiterin auf seinem brandneuen Mobiltelefon gefunden haben. Und vom hübschen Lächeln der Chinesin verzaubert, stellte er das Bild online, um sie zu finden. Liu Kun von der Produktionsgesellschaft Foxconn bestätigte, dass die aus Hunan stammende Arbeiterin tatsächlich in der Testabteilung in Shenzhen arbeitet. Dort wird die Fotofunktion des iPhones getestet, normalerweise aber die Bilder gleich gelöscht. So viel zu Marx’ Erkenntnis: „Die Arbeit produziert nicht nur Waren; sie produziert sich selbst und den Arbeiter als eine Ware.“